Climate

Als Gebäudezulieferer für Produkte und Lösungen rund um das Raumklima sowie Innentüren aus Holz und Glas steht die Arbonia in der Verantwortung für Umwelt und Klima. Wir sehen in der Transformation hin zu einer umweltverträglichen Wirtschaft grosses Potenzial und möchten mit unserem Produkt-, Entwicklungs- und Dienstleistungsportfolio einen substanziellen Beitrag leisten, um Gebäude nachhaltiger zu gestalten. Durch die Senkung der Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Produktinnovationen sowie neue Lösungen wollen wir die ökologischen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit und die unserer Kunden reduzieren.

Artikel 964a ff. OR

 

Konzept und Sorgfaltspflicht
Unser erklärtes Ziel ist, die natürlichen Ressourcen zu schonen und einen möglichst zirkulären Stoffkreislauf zu etablieren. Dies spart zusätzlich Energie für den Transport und die Aufbereitung jener Rohstoffe. Für das Querschnittsthema Ressourcenmanagement sind verschiedene Funktionen zuständig. Das Produktmanagement und die Entwicklung haben die Aufgabe, Produkte zu konzipieren, die möglichst ressourceneffizient produziert werden können. Die Produktionsleiter sind dafür verantwortlich, die Prozesse zur Ressourceneffizienz im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu gestalten. Die Divisionen und Gesellschaften der Arbonia haben sich dazu teils eigene Ziele gesetzt. So will die Division Climate den Materialeinsatz bei der Produktion minimieren und die Fehlerkosten auf deutlich unter 1% des Jahresumsatzes senken. In der Division Türen verfolgt Garant das Ziel, den Energie- und Ressourcenverbrauch pro hergestelltes Teil jährlich um mindestens 3% zu senken. Für die gesamte Gruppe gilt seit dem Geschäftsjahr 2022 eine Waste Policy. Diese sensibilisiert für die konsequente Trennung betrieblicher Abfälle, schreibt eine Überprüfung der Produktion hinsichtlich ressourcenschonender Prozesse vor und verpflichtet zur Messung des Abfallvolumens.

Massnahmen inklusive Bewertung der Wirksamkeit
Die Einführung und der Ausbau digitaler Systeme unterstützt ein ressourcenschonendes Wirtschaften bei der Arbonia, was unter anderem im Berichtsjahr zu weniger Abfall, reduziertem Wasserverbrauch und Optimierung des Ressourceneinsatzes führte. Die Arbonia hat ein vorausschauendes Ressourcenmanagement etabliert. Dabei legen wir den Fokus auf eine möglichst fehlerfreie Produktion und hohe Qualität, um Ausschuss und Reklamationen zu vermeiden. Energie- und Materialeinsparungen sollen bei der Neuentwicklung und der Verbesserung von Bestandsprodukten berücksichtigt werden. Wo möglich, werden verwertbare Produktionsabfälle oder Altteile in der Fertigung weiterverwendet. In den Divisionen konnte 2023 der Anteil an recycelten Materialien gesteigert und Kunststoffe in Produkten sowie in Verpackungen durch Karton ersetzt werden. Ebenso steigt der Anteil der rezyklierbaren Produkte und der Einsatz recycelter Verpackungen und immer mehr Produkte durchlaufen eine Nachhaltigkeitszertifizierung. Auch bei ihren Bauaktivitäten achtet die Arbonia auf Ressourcenschutz und verwendet nach Möglichkeit beispielsweise heimische Hölzer. So wurde RWD Schlatter 2023 für die Verwendung von Schweizer Holz bei ihren Bauaktivitäten mit einer Nachhaltigkeitsauszeichnung geehrt.

Wesentliche Risiken und deren Handhabung (eigener Geschäftsbereich und ggf. Geschäftsbeziehungen)
Aufgrund von Marktverwerfungen und Lieferkettenproblemen steigen Rohstoff-, Material- sowie Frachtpreise oder Produkte und Dienstleistungen sind nicht verfügbar. Die höheren Herstellkosten können nicht vollumfänglich oder nicht rasch genug an den Kunden weitergegeben werden. Dies führt zu Mehraufwand, Lieferverzögerungen, Umsatzrückgang und Margenverlust.

Wesentliche Leistungsindikatoren
Die für uns wesentlichen Leistungskennzahlen betreffen den Ressourceneinsatz und die Kreislaufwirtschaft sowie die Kennzahlen Wasserverbrauch, Abfall nach Entsorgungsmethode, Ausschuss- und Fehlerkosten (siehe untenstehende Tabelle).

 

Die Arbonia will die natürlichen Ressourcen schonen und setzt auf vorausschauendes Ressourcenmanagement nach dem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung. Dazu kommen digitale Lösungen zum Einsatz, welche die Planung und Verfolgung von Produktionsprozessen unterstützen. Die energie- und materialeffiziente Produktion auf Basis eines guten Ressourcenmanagements reduziert gleichzeitig die Herstellungskosten und steigert damit die Wettbewerbsfähigkeit. Wir streben deshalb Energie- und Materialeinsparungen sowohl in der Entwicklung von Neuprodukten als auch bei der Verbesserung von Bestandsprodukten an. In dieser Phase wird ebenfalls die Verwendung von Alt- bzw. Gleichteilen geprüft. Angestrebt wird eine Verringerung des Abfalls und der damit verbundenen direkten und indirekten Kosten. Wir messen die Abfallmengen und analysieren die Fehlerkosten, um die Massnahmen hinsichtlich ihrer Effektivität zu bewerten. Die im Betrieb entstehenden Abfälle werden konsequent getrennt, wo nötig vorbehandelt und der Wiederverwertung zugeführt. Dabei soll die Menge jener Produkte, die der Müllverbrennung und Deponie zugeführt werden, analysiert und minimiert werden. Die Gesellschaften der Arbonia prüfen regelmässig, wie Ressourcen noch schonender eingesetzt werden können – beispielsweise durch cleveres Produktdesign und eine möglichst fehlerfreie Produktion. So sollen Ausschuss- und Fehlerkosten durch eine laufende Überwachung minimiert werden.

Das Thema Nachhaltigkeitszertifizierungen der hergestellten Produkte gewinnt stetig an Relevanz: Immer mehr Kunden verlangen schadstoffarme Materialien und legen Wert auf eine Zertifizierung. Zudem durchlaufen bereits heute zahlreiche Produkte eine Schadstoffprüfung und werden den Richtlinien des eco-Instituts entsprechend zertifiziert. 

Auf Basis des Lean Manufacturing kann die Qualität gesteigert und damit die Anzahl der Reklamationen reduziert werden. Ein verbessertes Qualitätsmanagement zahlt auf das übergeordnete Ziel ein, nämlich die Stärkung und den Ausbau der Marktposition durch innovative und zuverlässige Produkte. Verbesserungen der Fertigungstechnologie sind ebenso selbstverständlich wie eine laufende Modernisierung des Maschinenparks und eine zielorientierte Auswahl der Lieferanten für eine gleichbleibend hohe Rohstoffqualität. Wesentliche Faktoren sind ausserdem eine kontinuierliche Verbesserung der Personalqualifikation, die betriebsübergreifende Umsetzung sämtlicher Massnahmen und die Übertragung der Qualitätsverantwortung auf die Mitarbeitenden.

Für eine stetige Verbesserung ist auch eine permanente Information und Schulung der Mitarbeitenden entscheidend – etwa über das Shopfloor-Management oder Betriebsversammlungen.

Kennzahlen Ressourceneffizienz
  2023 2022 2021
Fehlerkosten in % vom Nettoumsatz 1.5 1.3 1.3
Abfall in t 26 217 32 295 41 199
Gewerbeabfall 22 598 29 198 32 967
Verbrennung 11 826 15 306 9 590
Deponie 2 758 2 992 10 738
Recycling 8 014 10 899 12 639
Sonderabfall 3 619 3 096 8 232
Verbrennung 293 200 5 915
Deponie 1 148 1 506 863
Recycling 2 178 1 390 1 453
Kennzahlen Wasserverbrauch
  2023 2022
Wasserverbrauch in m3 210 293 271 675
Wasserverbrauch in m3/CHF Nettoumsatz 0.19 0.23

Abfall nach Entsorgungsmethode (in Tonnen)
  • 2021
  • 2022
  • 2023

Division Climate

Stetige Ressourcenminimierung und Wiederverwertung

Die Division Climate hat sich zum Ziel gesetzt, den Materialeinsatz bei der Produktion zu minimieren. So sollen die Fehlerkosten auf deutlich unter 1 % des Jahresumsatzes gesenkt werden – bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität. Ausserdem wird angestrebt, in sämtlichen Bereichen mehr wiederverwertete Materialien einzusetzen. Im Rahmen der Digitalisierungsprojekte führen Industrie 4.0 und Logistik 4.0 zu einer deutlich gesteigerten Effizienz bei reduziertem Ressourceneinsatz.

Nicht zuletzt leistet die Division auch mit ihren Produkten einen Beitrag zum schonenden Umgang mit Ressourcen. Beispielsweise sind Stahlheizkörper nahezu vollständig rezyklierbar und können am Produktlebensende weiterverwertet werden. Bei der Produktion von Deckenstrahlplatten wird mittlerweile durch ein verbessertes Produktdesign weniger Material benötigt, das gleiche gilt für die Produktion von Wärmetauschern.

Beispiele für eine effiziente Ressourcennutzung

In der Division tragen eine Reihe von Initiativen und Projekten zur Ressourceneffizienz und zur Kreislaufwirtschaft bei. So konnten im Berichtsjahr die Ausschuss- und Fehlerkosten über die Zielsetzung hinaus gesenkt werden, sodass 2023 die Fehlerkosten nur noch bei 0.85 % lagen.

In Stříbro (CZ) wurden die aktuellen Projekte zur Reduktion der Rohrwandstärken vorangetrieben. In Corbetta (IT) wurde der Anteil vollständig recycelbarer Produkte und Verpackungen weiter gesteigert. Zudem wird anstelle einer Einwegverpackung der Wärmetauscher für die interne Bewegung zwischen den Werken in einer recycelten Kunststoffbox verpackt, die 10 Jahre lang wiederverwendbar ist. Diese Initiative begann im Jahr 2023 und wird 2027 abgeschlossen sein, um die Menge an Kunststoff- und Papiermaterial, die in Innenverpackungen verwendet wird, schrittweise zu reduzieren. Bis 2027 sollen die im Jahr 2023 verwendeten 336 kg Plastik vollständig reduziert werden, ebenso soll die Anzahl der eingesetzten Holzpaletten sinken. Für den internen Transport wird auf Kunststoffpaletten umgestellt und dadurch die 2023 eingesetzte Holzmenge von 25 210 kg bis 2027 auf null sinken. Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung des Kunststoff- und Kartonverbrauchs in den Produktions- und Logistikprozessen sowie bei den administrativen Aufgaben in den Büros.

Sabiana verfolgt das Ziel, recycelte Materialien zu integrieren. Ein Beispiel ist die Nutzung von gesintertem expandiertem Polystyrol (recyceltes EPS anstelle von «reinem» EPS) als Polstermaterial bei Verpackungen. Der Anteil an recyceltem EPS ist derzeit minimal, deshalb plant die Division eine schrittweise Substitution bis Ende 2027. Bis dahin sollen 60% des Verpackungsmaterials zu 35% aus recyceltem EPS und die restlichen 40% aus 15% recyceltem EPS bestehen. Die Integration von recyceltem Material wird auch in Bezug auf andere interne Montage- / Produktionsprozesse bewertet.
Weiterhin soll EPS innerhalb des Verpackungsprozesses durch Karton ersetzt werden, um nicht erneuerbares Verpackungsmaterial in bestimmten Produktlinien zu reduzieren. Durch den Einsatz von Karton statt Kunststoff bei Produkt- und Verpackungskomponenten konnte in mehreren Produktfamilien der Einsatz von Kunststoff reduziert werden. 2023 konnten so insgesamt 21 440 kg Kunststoff eingespart werden. Die 2022 installierte Ultrafiltrationsanlage ermöglicht die Wasseraufbereitung und senkt somit den Wasserverbrauch. Darüber hinaus will Sabiana auch die von Beschäftigten verwendeten Plastikwasserflaschen reduzieren und hat dazu kostenlose Wasserspender sowohl in den Büros als auch in den Produktionsstätten zur Verfügung gestellt.

In Serbien hat die Division verschiedene Arbeitsstationen installiert, um alle Prozessschritte weiter zu optimieren. Ziel ist, Verschnitte für die Produktion zu verwenden – etwa für Metallbleche und -profile. Am Standort Plattling (D) begann 2023 ein Projekt, bei dem u. a. das Wasser aus den Prüfbecken gefiltert und wiederverwendet wird. Dabei kann bis zu 60 % Frischwasser eingespart werden.


Division Türen

Anspruchsvollem Ziel näherkommen

Für die Division Türen spielen energetische und umweltrelevante Kennzahlen bei der Planung und Anwendung der zukünftigen Produktionstechnik eine wesentliche Rolle. So will beispielsweise Garant den Energie- und Ressourcenverbrauch pro hergestelltem Teil jährlich um mindestens 3 % senken. Erreicht werden soll dies durch höhere Wirkungsgrade der Maschinen, eine vorbeugende Wartung und stetige Instandhaltung, eine Optimierung der Fertigungssteuerung und die Minimierung von Stillständen. Die Gesellschaften der Division Türen konnten anhand digitaler Lösungen 2023 ihre Lagerbestände reduzieren und die Liefergenauigkeit verbessern. Kontrolliert werden die Zielsetzungen unter anderem mit einem monatlichen Tracking.

Bei Kermi Glaslösungen sorgte ein 2023 eingeführtes Shopfloor-Management zu einer verbesserten Produktionsplanung und somit zu weniger Überproduktion und reduzierten Lagerbeständen. Auch RWD Schlatter arbeitet daran, die Prozesse in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Grundstein dafür ist der hochmoderne Maschinenpark. Zudem liegt ein besonderes Augenmerk auf weiterer Reduktion der Produktionsabfälle und einer konsequenten Resteverwertung. Invado hat sich zum Ziel gesetzt, Türen und Zargen künftig ausschliesslich in einer Kartonverpackung auszuliefern. Bis Ende 2023 ist es dem Unternehmen gelungen, rund zwei Drittel des Eckschutzes aus Styropor durch Karton zu ersetzen. Der vollständige Einsatz von Karton als Eckschutz ist für 2024 geplant.