Zwei moderne Biomasseheizkraftwerke bei Prüm und Garant werden zukünftig für erneuerbare Energie sorgen. Durch Kraft-Wärme-Kopplung sollen diese Anlagen rund die Hälfte des Strombedarfs sowie den gesamten Wärmebedarf der beiden Werke abdecken. Befeuert werden die Anlagen mit Produktionsreststoffen, also Holzabfällen aus der Türenproduktion.
Neue Biomasseheizkraftwerke für mehr Effizienz und Klimaschutz
Der Hintergrund für die Investition in die neuen Biomasseheizkraftwerke (BMHKW) waren einerseits die bisherigen Heizsysteme bei Prüm und Garant, die nach 30 Jahren modernisiert werden mussten. Andererseits brachten Neuerungen in der deutschen Verwaltungsvorschrift zur Reinhaltung der Luft strengere Emissionsstandards mit sich, was eine Anpassung der Anlagentechnik notwendig machte. Daher wurde die Konzeption beider Anlagen gestartet, die sich mit den Klimazielen der Arbonia verbinden liess. Mit den neuen BMHKW können bei Prüm eine bestehende, weniger effiziente BMHKW und bei Prüm wie auch Garant kleinere dezentrale Heizsysteme, darunter Heizölanlagen, abgelöst werden. Die BMHKW bei Prüm nahm im Jahr 2024 ihren Betrieb auf, die Anlage bei Garant wird voraussichtlich 2025 fertiggestellt.
Die Technologie eines BMHKW basiert auf der energetischen Nutzung von Biomasse als Brennstoff. Produktionsabfälle wie Holzstaub und unbelastete, zerkleinerte Holzwerkstoffe werden verbrannt, wobei Dampf mit sehr hohem Druck entsteht. Die dabei entstehende Wärme wird in verschiedenen Betriebs- und Produktionsprozessen genutzt, während der Dampf mittels Dampfturbine Strom erzeugt. Diese Mehrfachverwendung des Dampfes entspricht einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung.
Das Ziel ist es, mit den neuen BMHKW den Wärmebedarf der Werke bei Prüm und Garant komplett durch selbst erzeugte Energie zu decken. Der Anteil des selbst erzeugten Stroms am Gesamtbedarf soll gut die Hälfte ausmachen. Ein wichtiger Vorteil der BMHKW ist die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen und die Ablösung fossiler Energiequellen. Weiter werden die Produktionsabfälle im Sinne der Kreislaufwirtschaft effizient verwertet. Durch deren Verbrennung werden Treibhausgase vermieden, die bei der Verrottung oder Verbrennung ohne Energierückgewinnung entstehen würden. Zusätzlich können Emissionen durch den Transport der Abfälle über lange Strecken sowie Entsorgungskosten eingespart werden. Neben dem Beitrag zur Nachhaltigkeit werden die Energieerzeugungsanlagen langfristig wirtschaftliche Vorteile bringen, da CO2-Abgaben eingespart werden können.
Die lokale Gemeinschaft an den Standorten hat die Nutzung der Holzabfälle zur Energiegewinnung positiv aufgenommen. Durch den Einsatz moderner Rauchgasfiltertechnik wird die Luftqualität verbessert. Die Anlage bei Prüm arbeitet durchgehend, wodurch an produktionsfreien Tagen Strom in das Netz eingespeist werden kann. Zudem wird nicht genutzte Wärme an benachbarte Unternehmen abgegeben, was eine effiziente Nutzung der Ressourcen sicherstellt und zur regionalen Wertschöpfung beiträgt.

